Welche Anlageklassen 2022 zu den Must-haves gehören und auf keinen Fall in deinem Depot fehlen dürfen.
Zwei Mal im Jahr prüfe ich meine Anlageklassen. Zu diesen gehören derzeit Einzelaktien, passiv gemanagte Fonds wie ETFs, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und Edelmetall.
Im Detail prüfe ich, ob die Gewichtung in den einzelnen Anlageklassen noch zur aktuellen Marktlage passt, denn Veränderungen sind derzeit fast schon an der Tagesordnung.
Wohin also mit dem Ersparten, wenn:
…das Sparkonto keinen Zins mehr abwirft?
…die Börse einer Achterbahnfahrt gleicht?
…die Medien nur Anlageklassen aufgreifen, die gerade «en vogue» sind wie Kryptowährungen?
In diesem Beitrag gehe ich auf die gängigsten Anlageklassen ein, was ich davon halte und verrate dir, welche beiden Anlageklassen 2022 zu den Must-haves gehören.
Aktien:
Aufgrund von Covid-19 haben 2021 vermehrt Aktien aus Schwellenländern (z.B. Indien, China, Mexiko, Südafrika u.v.m.) an Performance eingebüsst. Dort können sich Chancen auftun, insofern die Pandemie den Ländern keinen Strich durch die Rechnung macht.
Ich reduziere meinen Anteil in der Schweiz und Europa, weil Aktien der Eurozone tendenziell stärker auf zyklische Sektoren ausgerichtet sind. Zyklisch heisst, dass diese Aktien stärker auf konjunkturell bedingte Schwankungen reagieren.
«In Schwellenländern können sich jetzt Chancen auftun.»
Obligationen (Anleihen):
Die nach wie vor lockere Geldpolitik der Notenbanken wird meines Erachtens keine längerfristige Zinserhöhung zur Folge haben. Auch langfristig gesehen sehe ich keinen Grund, die Obligationen stärker zu gewichten, solange sich die Marktteilnehmer und die Zentralbanken mit ihren Inflations- und Zinserwartungen nicht angleichen.
Ich bin optimistisch, dass die Zentralbanken einen Weg finden werden, den Preisdruck auszusitzen und Panik an den Märkten und bei politischen Entscheidungsträgern zu vermeiden. Bis dahin wird die Volatilität hoch und die Renditen tief bleiben.
Wer 2021 einen hohen Anteil Anleihen im Depot hatte, musste viel von der Aktienrendite zu Lasten der Anleihen verbuchen. Das ist ein Ärgernis, denn die Anleihen sollten theoretisch dazu dienen, die Schwankungen von Aktien auszugleichen aber nicht, diese in den Keller zu reissen.
«Wer 2021 einen hohen Anteil Anleihen im Depot hatte, musste viel von der Aktienrendite zu Lasten der Anleihen verbuchen.»
Immobilien:
Mir fällt es zunehmend schwer, die Lage in der Immobilienbranche zu beurteilen. Deswegen ziehe ich es vor alle Länder und Regionen gleich zu gewichten. Die Probleme liegen auf der Hand: Mit steigenden Baukosten und der knappen Verfügbarkeit von Ressourcen wird die Branche, selbst bei einer schnellen Erholung der Pandemie, längerfristig zu kämpfen haben.
Rohstoffe:
Trotz der hohen Volatilität an den Rohstoffmärkten bin ich langfristig überzeugt, dass eine Hohe Gewichtung zu einer guten Balance im Portfolio führt. Ich gewichte Gold stärker, weil es Absicherungscharakter hat und in unsicheren Zeiten zu einem guten diversifizierten Portfolio gehört. Auch wenn anzunehmen ist, dass Gold 2022 keine grossen Sprünge machen wird, dient es immerhin dazu, Rückschläge von Aktienmärkten aufzufangen.
Kryptowährungen:
Neben Gold sind Kryptowährungen sehr spannend. Hier empfehle ich dir entweder einen Krypto Sparplan, der zeitgleich mehrere Währungen abdeckt oder eine indirekte Investition über Blockchain-ETFs. Bei Letzterem kaufst du zwar nicht direkt die Währung, sondern partizipierst an der Technologie, auf der die Kryptowährungen aufgebaut sind. Damit profitierst du vom Boom, der – meiner Meinung nach – in den nächsten Jahren definitiv anhalten wird.
Bitte beachte: Wenn du in Kryptowährungen investierst, brauchst du einen langen Anlagehorizont von mind. 5-8 Jahren. Investiere nicht mehr wie 5% deines maximalen Anlagebetrages. Ausserdem brauchst du Nerven aus Stahl: Schwankungen von Plus/Minus 50 Prozent sind normal und an der Tagesordnung.
«Investiere nicht mehr wie 5 Prozent deines Anlagebetrages in Kryptowährungen.»
Die Must-Have Anlageklassen 2022:
Zwei Anlageklassen solltest du 2022 auf keinen Fall unterschätzen: Gold und Kryptowährungen.
Die Anleihen kannst du rauskicken. Auch wenn die Prognose besteht, dass in den ersten beiden Quartalen die Zinsen erhöht werden. Die Fragen zur richtigen Auswahl (nehme ich Unternehmens- oder Staatsanleihen? USA oder Europa? Wie lange soll die Laufzeit sein?) sind sogar für Profis ein Buch mit sieben Siegeln.
Gold ist die glänzende Alternative zu Anleihen. Aber Achtung, Gold wird weiterhin stark schwanken und auch die Renditeaussichten sind nicht prickelnd. In unsicheren Zeiten war Gold bisher immer ein guter Hafen. Da die Zeiten nach wie vor unsicher sind, werde ich diese Anlageklasse zu Lasten von meinen Anleihen aufstocken.
Die Must-haves 2022 sind nach meiner Empfehlung: Mehr Gold anstelle von Anleihen und langfristig, über 2022 hinweg, ein Investment in Kryptowährungen.
Happy Investing!
Herzlichst
Corinne