Mit diesen drei weiblichen Verhaltenskiller ruinierst du deine nächste Gehaltsverhandlung garantiert.
Frühlingsstund’ halt Gold im Mund
Oder anders gesagt, es ist Boni Zeit!
Viele Unternehmen belohnen ihre Mitarbeitenden zu Beginn des Jahres mit einer Gehaltserhöhung und/oder einer Bonuszahlung. Wenn du Glück hattest bist du auf beiden Listen gelandet, sowohl auf der neuen Gehaltsliste wie auch auf der Bonusliste. Dann kann ich nur sagen: geile Sache und herzlichen Glückwunsch!
Schon wieder keine Gehaltserhöhung! *nerv
Alle fleissigen Ladys, die es weder auf die eine noch auf die andere Liste geschafft haben: kein Problem. Aber klar, es nervt natürlich, wenn Frau schon wieder ein Jahr warten muss, bis die nächste Gehaltsverhandlung ansteht.
«Sag mal, warum bekommt mein Kollege Jahr für Jahr eine Gehaltserhöhung und ich nicht?» beklagte sich kürzlich eine ehemalige Arbeitskollegin bei mir. Okay, er scheint abgeklärt und emotionslos, aber daran kann es wohl kaum liegen, oder doch?» Ich konnte ihre Lage durchaus nachvollziehen, schliesslich habe ich diese Erfahrung auch schon gemacht.
Warum Männer das bekommen, was sie sich vorgenommen haben
“Ja warum eigentlich?” fragte ich meine Kollegin mit stürmischem Unterton zurück. Es wird Zeit, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Warum bekommen Männer (meistens) das, was sie sich vorgenommen haben und wir Frauen nicht?
Ich will die Überraschung nicht vorwegnehmen, aber um die Frage kurz und knackig zu beantworten:
Männer bekommen das, was sie wollen, weil sie sich in der Gehaltsverhandlung anders Verhalten als Frauen.
BAM! Da haben wir den Salat. Es liegt an unserem Verhalten, liebe Ladys. Yap. Jetzt ist es raus.
Nein, ein kleiner Scherz natürlich. Wir müssen nicht jedes Mal scheitern aber in Gehaltsverhandlungen sind wir leider, statistisch gesehen, nicht gerade die besten Vorbilder (siehe auch weiterführende Artikel zum Thema am Ende dieses Beitrages).
So geht das nicht weiter: Tipps bitte!
So weit so gut, wir verhalten uns womöglich in Gehaltsverhandlungen anders als unsere lieben männlichen Kollegen, doch wovon sprechen wir konkret? Wenn ich auf meine bisher 10-jährige Berufserfahrung zurückblicken darf ich stolz sagen: Ich habe definitiv ein paar hilfreiche Tipps von erfolgreichen Leuten bekommen.
Zugegeben, die Tipps mögen nicht wissenschaftlich erforscht sein aber vertraue mir, die Leute, die mir diese Tipps weitergegeben haben sind an der Quelle. Jeden Tag. 365 Tage im Jahr. Kommt hinzu, dass alle bereits über 50 Jahre alt sind und entsprechend wertvolle Lebenserfahrung ausweisen können.
Die drei weiblichen Verhaltenskiller im Gehaltsgespräch
Hier sind sie, die drei weiblichen Verhaltenskiller, die du bitte vollumfänglich für deine nächste Gehaltsverhandlung mit in die Tasche packst.
Tipp Nummer 1 bekam ich während meiner Zeit bei der Bank. Ich pflegte ein enges Verhältnis zu meiner ehemaligen Chefin und nachdem ich die Bank verlassen hatte, gab sie mir diesen Tipp mit auf den Weg. Warum? Weil ich es selbst praktiziert habe und es ihr sofort aufgefallen ist.
Sie wollte mir diesen Tipp mitgeben, damit ich beim neuen Arbeitgeber ein bisschen mehr herausholen konnte. Wie wohlwollend von ihr, nicht? Naja, es bleibt etwas Raum für Interpretationen.
Verhaltenskiller-Tipp Nr. 1: Nicht lachen!
“Wenn du dein neues Gehalt erwähnst (die Zahl!) dann bleibe ernst und lache nicht. Du hast letztes Mal gelacht. Nicht lauthals, aber es war mehr wie ein Schmunzeln. Findest du das, was du verlangst etwa zum Lachen?” fragte Sie mich mit erstauntem Blick. Sch***! Ich hab’s wirklich versaut.
Wir Frauen tendieren dazu freundlich zu lächeln währenddem wir unser Wunschgehalt auf den Tisch legen. Das ist ein absolutes No-Go. Die Lage ist ernst, oder was ist genau so lustig daran mehr Gehalt zu bekommen? Es geht um unsere verdammte Existenz! Na gut, ich übertreibe.
Nenne einfach die Zahl und bleibe ernst. Die Mundwinkel sollen natürlich nach oben zeigen. Frau kann auch freundlich wirken ohne breites Grinsen.
Verhaltenskiller-Tipp Nr. 2: Den Kopf gerade halten
Tipp Nummer 2 erhielt ich von Susanne Zumbühl. Sie ist erfolgreiche Expertin für Auftritt, führt Imageberatungen durch und verfügt über unzählige Knigge-Tipps, die sowohl für das private wie auch das berufliche Umfeld sehr wertvoll sind.
„Wenn du etwas einfordern möchtest, dann vermeide es den Kopf nach rechts oder links zu neigen. Mache diese Übung vor dem Spiegel: Nenne dein Gehalt einmal mit aufrechtem Blick (halte den Kopf gerade). Dann nenne die Zahl nochmals und neige den Kopf leicht nach rechts oder links. Welches ist die Killerposition, die aufrechte oder die geneigte Haltung? Es ist ganz klar die mit der Neigung.
Mit geneigtem Kopf bestärkst du die die Bettler-Position und die fordernde Kraft leidet. Willst du um dein Gehalt betteln? Nein, also halte den Kopf gerade. Diesen Tipp kannst du übrigens auch für alles Mögliche berücksichtigen. Egal wonach du bei deinem Chef fragst (z.B. den Nachmittag frei nehmen), halte den Kopf gerade!“
Quelle: Susanne Zumbühl, Autentica
Verhaltenskiller-Tipp Nr. 3: Selbstbeherrschung!
Der nächste Tipp kommt, wie könnte es anders sein, von einem erfolgreichen Geschäftsmann. An einem Networking Event wurde ich in ein spannendes Gespräch mit einem Personalberater verwickelt und wir kamen auf das Thema Gehaltsverhandlung zu sprechen.
„Bei einer Gehaltsverhandlung geht es um Zahlen, es geht um Geld. Die Thematik ist trocken und doch emotional. Der emotionale Teil ist nicht zu unterschätzen und deshalb ist rate ich dir: Beherrsche deine Mimik, Gestik und die Artikulation!“
Langsame Atmung und weniger Worte sind in diesem Gespräch gefragt. Sobald dein Wunschgehalt verhandelt und Tatsache ist, solltest du ruhig, professionell und entspannt bleiben.
Mein Gesprächspartner meinte, dass wir Frauen leider immer dazu tendieren unsere Freude und Dankbarkeit mit Gesten und extravaganten Wortlauten bestätigen zu müssen. Das heisst, wir fuchteln gerne mit den Händen herum, erhöhen unsere Stimme (manche Frauen fangen an komisch zu quietschen), strahlen über das ganze Gesicht und wir fangen an zu lachen, womit wir wieder beim ersten Tipp wären.
Profis bedanken sich freundlich, nicken wohlwollend und dann heisst es ABMARSCH! That’s it.
Sind Männer besser im Verhandeln?
Lachen, strahlen, fröhlich sein, das ist alles wunderbar aber NICHT in der Gehaltsverhandlung. Ich habe beobachtet, dass diese drei Tipps für Männer in meinem Freundeskreis nicht unbedingt brauchbar sind. „Oh man, bitte sag‘ mir nicht, dass du das in der Verhandlung getan hast“ war noch einer der netten Kommentare. Sind Männer besser im Verhandeln weil sie sachlicher, ernster, fokussierter und ohne Emotionen ins Gespräch gehen?
Ich denke diese Frage sollte und kann in diesem Beitrag nicht beantwortet werden. Aber ich hoffe, dass du trotzdem so einiges mitnehmen konntest.
Die Verhaltenskiller kurz und kompakt zusammengefasst:
Die Zaubermischung für eine erfolgreiche Verhandlung lautet: Wenn du die neue Summe einforderst, halte deinen Kopf gerade, Mundwinkel neutral und nicht lachen, drossle die Stimme, und vermeide es wild herum zu gestikulieren. Dann steht einer erfolgreichen Verhandlung nichts im Wege.
Mit diesen drei Tipps wirst du weniger mündliche Überzeugungsarbeit leisten müssen, weil die Körperhaltung mit der abgestimmten Mimik und Gestik dich auf ein anderes Verhandlungs-Level katapultieren wird.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
P.S: Hier ein paar weiterführende Artikel zum Thema Gehaltsverhandlung: