Corinne Brecher

In Aktien investieren, ist das was für mich?

Du spielst schon länger mit dem Gedanken eine Aktie zu kaufen, weisst aber nicht, ob das eine kluge Idee ist als blutige Anfängerin?

Beantworte diese 5 Fragen und finde heraus, ob ein Investment in Aktien für dich Sinn macht.

Liebes Geld, jetzt muss sich etwas ändern!

Du hast auf diesen Blogbeitrag geklickt und damit bewusst oder unbewusst die Entscheidung getroffen, nicht mehr länger nur für Geld zu arbeiten, sondern ab sofort dein Geld für dich arbeiten zu lassen. Dazu gratuliere ich dir herzlich! Ich bin sicher, du wirst deine Entscheidung nicht bereuen.

So entschlossen du auch gerade bist, ich sehe oder spüre sogar, dass du noch ganz viele Fragen und um ehrlich zu sein natürlich Selbstzweifel hast, ob du dein Geld eigenständig anlegen und dieses Abenteuer wagen sollst.

Das Abenteuer Geldanlage

Was löst das in dir aus, die Worte Abenteuer und Geldanlage im gleichen Satz zu hören? «Das geht doch nicht, für etwas gibt es die Hausbank mit ihren qualifizierten Beratern! Diese Leute sind gut ausgebildet, da kann ich doch nicht auf eigene Faust Aktien oder Fonds kaufen?», höre ich oft. Allerdings kannst du auch zu denen gehören, die begeistert reagieren auf die Information, dass es auch anders geht als über die Hausbank.

Hör auf zu lernen und fang an zu investieren!

Wie abenteuerlich dein Weg zum Kauf der ersten Aktie wirklich wird, bestimmst ganz allein du. Beim Investieren verfolge ich gerne die Strategie: Learning by doing! Das hat sich in den letzten Jahren insofern bewährt, als ich bei jedem Scheitern etwas Neues dazugelernt habe.

Fakt ist, du wirst nie genug wissen haben, um anzufangen. Sich Wissen aneignen und investieren ist ein Prozess, der gleichzeitig abläuft.

Ich beobachte viel zu oft, dass über Monate exzessiv Wissen über Blogs und Videos konsumiert wird, aber nie eine Handlung erfolgt. Mit einer Handlung meine ich, dass du zum Beispiel eine Aktie kaufst, um aus diesem Vorgang zu lernen. Du nimmst Geld in die Hand, dass du längst gedanklich abgeschrieben hast (sogenanntes Lernkapital), um damit eine Aktie zu erwerben. Das Ziel ist also nicht, die Aktie mit einem grossen Gewinn zu verkaufen, sondern zu erfahren, wie ein Kauf abgewickelt wird, wie eine Börsenabrechnung aussieht und was es heisst, eine Aktie zu besitzen.

Entwickle ein Gefühl für die Börse!

Ausserdem geht es darum, ein Gefühl für die Börse zu bekommen. Am Anfang wirst du, gerade wenn du eine App von deinem Broker auf dem Mobiltelefon hast, jeden Tag die Aktie checken. Du wirst sehen, dass die Kurse jeden Tag schwanken. Mal bist du 5 % im Plus, dann wieder 3 % im Minus. Nach ein paar Wochen wirst du feststellen, dass es nichts bringt, täglich die Kurse zu checken.

Sind Aktien für mich geeignet?

Kommen wir nun zurück zu deinem Anliegen und der Frage, ob Aktien für dich geeignet sind. Ich habe dazu fünf Fragen vorbereitet, die dir dabei helfen eine Entscheidung zu treffen. Es ist wichtig die Voraussetzungen zu kennen, die es braucht, um mit Aktien langfristig klarzukommen. Denn eines ist unausweichlich: Aktien sind zeitaufwändig, was uns zur ersten Frage führt:

Frage 1: Hast du Zeit, dich mit Aktien zu beschäftigen?

Wenn wir als Metapher einen Garten in diesen Blog miteinbinden, kannst du dir Aktien wie Rosen vorstellen. Eine Rose braucht mehr Zeit (und vielleicht auch Liebe) als ein Kaktus. Als Beispiel für einen Kaktus nenne ich gerne passiv gemanagte Fonds (wie beispielsweise ETFs, mehr dazu später). Nur weil du mehr Zeit in etwas reinsteckst, heisst das nicht, dass der Output grösser ist. Rosen sind schön, aber es gibt auch schöne Kakteen (die blühen sogar von Zeit zu Zeit!).

Als Aktionärin gehört es meiner Meinung nach dazu, dass du informiert bist über die laufenden Geschäfte des Unternehmens und wie die Zukunftsaussichten stehen. Niemand will in Unternehmen investieren, die kurz vor dem Untergang stehen. In der Praxis heisst das, dass du dir Zeit nimmst für eine 3-teilige Aktienbewertung, mehr dazu gleich. Diese Bewertung machst du erst, nachdem du Frage 2 beantwortet hast:

Frage 2: Bist du ernsthaft an den einzelnen Unternehmen interessiert?

Wenn ich nach Aktien suche, folge ich einem strikten Schema, das nennt sich: Wish-Watch-Buy.

Die Wish-Watch-Buy-Liste

Ab dem Moment, wo du das Bedürfnis verspürst eine Aktie zu kaufen, hast du das Unternehmen auf deine Wunschliste (Wishlist) gesetzt. Ich tue das nicht nur gedanklich, sondern führe explizit eine Liste in Excel, in die ich die Aktie eintrage. Danach folgt eine zwei- bis dreimonatige Beobachtungszeit. Das heisst, die Aktie wandert von meiner Wunschliste auf die Beobachtungsliste und bleibt da erstmal, währenddem ich mich darüber informiere, was das Unternehmen tut und überlege, ob ich mir wirklich vorstellen kann, langfristig in dieses Unternehmen investiert zu sein. Nach ca. 23 Monaten entscheide ich mich entweder gegen die Aktie, dann findet sie wieder Platz auf meiner Wishlist, oder ich streiche sie ganz aus meiner Übersicht.

Wenn ich mich für die Aktie entscheide, kommt anschliessend nicht der Kauf, sondern die Bewertungsphase. Meine Aktie muss nun ein 3-stufiges Bewertungsverfahren «bestehen», damit ich den Kauf schliesslich auslöse, dazu gehören drei Analysen: die fundamentale Analyse (Kennzahlen), die technische Analyse (Aktienchart lesen) und die persönliche Analyse (Lesen & Recherche). Falls deine Bewertung positiv ausgefallen ist, hat es deine Aktie auf die Kaufliste (Buylist) geschafft. Der ganze Rest ist dann nur noch eine Frage von wenigen Minuten, insofern du schon ein Konto bei einem Broker hast.

Du siehst, wer sich ernsthaft mit dem Aktienkauf befasst, tut dies in der Regel nicht von heute auf morgen. Das Portfolio will schliesslich gut durchdacht und strukturiert sein.

Frage 3: Hast du genügend Startkapital zur Verfügung?

Immer wieder wird mir die Frage gestellt, wie viel Startkapital für die Börse nötig ist. Es ist tatsächlich so, dass kein pauschaler Startbetrag empfohlen werden kann, denn dieser Betrag orientiert sich stark an deiner Produktwahl.

Für passiv gemanagten Fonds wie beispielsweise ETFs (Exchange Traded Funds) brauchst du weniger Kapital als für Einzelaktien. Dies liegt vor allem an den Gebühren. Sowohl bei Fonds als auch bei Aktien fallen Kauf- und Verkaufsgebühren an. Kaufe ich bei meinem Schweizer Broker Swissquote eine Aktie mit der Tradegrösse CHF 1’000, bezahle ich ungefähr 2 % Gebühren, also ca. CHF 20. Dieser Betrag fällt erneut an, sobald ich die Aktie wieder verkaufe. Ausserdem kommt eine Börsengebühr hinzu, sowie die Kosten für das Depot. Die belaufen sich bei mir auf CHF 64 (CHF 16 pro Quartal).

Du siehst, es macht wenig Sinn eine Aktie für CHF 1’000 zu kaufen. Ich persönlich kann mit Kosten von ca. 0,5 % bis max. 1 % leben. Meine normale Tradegrösse für Aktien liegt somit bei mind. CHF 2’000. Welche Kosten für dich vertretbar sind, liegt ganz bei dir. Du musst aber richtig rechnen: Du bist mit deiner Aktie erst im Plus, nachdem du diese drei Gebührenposten (Kauf, Verkauf und Depotgebühr) abgezogen hast.

Frage 4: Hast du eine Inspirationsquelle?

Theoretisch kannst du ein kleines Aktienportfolio mit 35 Titeln halten. Dieses Vorgehen ist gut, wenn du Geld zur Verfügung hast, dass du starken Schwankungen aussetzen kannst. In der Praxis ist es schwierig, mit nur 35 Titeln dein Geld optimal zu verteilen. Hier kommt die Diversifikation ins Spiel. Letztlich ist die Diversifikation entscheidend, wie risikoreich dein Geld investiert ist. Diversifikation bezieht sich auf die breite Streuung deines Geldes und umfasst im Wesentlichen 3 Regeln:

Regel 1: Streue dein Geld auf verschiedene Anlageklassen (z. B. Aktien, Obligationen, Immobilien, Rohstoffe usw.)

Regel 2: Kaufe Titel aus diversen Ländern.

Regel 3: Beachte, dass du Titel aus verschiedenen Branchen wählst.

Indem du «nur» in Aktien investierst, hast du bereits Regel 1 gebrochen. Du hast nur Aktien und keine Obligationen oder bspw. physisches Gold. Demnach solltest du strenger auf Regel 2 und 3 achten und dafür sorgen, dass die wenigen Titel aus verschiedenen Ländern kommen und nicht alle in der gleichen Branche tätig sind (z. B. Pharma, Konsum, Technologie).

Frage 5: Hast du eine Strategie, die du verfolgst?

Alle Investment-Legenden verfolgen ihre eigenen Strategien. Warren Buffett hat sich darauf spezialisiert, Aktien ausfindig zu machen, die gerade unter ihrem Wert gehandelt werden. Diese Strategie ist bekannt als Value-Strategie. Michael B. Higgins verfolgt die Dividendenstrategie. Er investiert gezielt nur in Unternehmen, die eine hohe Dividende zahlen. Gerade diese Strategie ist spätestens seit der Coronakrise im Jahr 2020 umstritten, denn wie uns diese Krise gelehrt hat, zahlen Unternehmen nicht immer eine Dividende.

Zur Strategie zählt auch, dass du dich fragst, wann ein guter Zeitpunkt ist, um die Aktie zu verkaufen. Mit 40 % Gewinn oder erst ab 60 %? Ja, das sind ernsthafte Fragen, die du dir stellen musst; denn in erster Linie machst du dir darüber Gedanken, was passiert, wenn die Aktie crasht. Das ist normal, weil du noch das «alte» Mindset hast. Wenn du mehr Inhalte von mir konsumierst, wird sich dieses Denken ändern, glaub mir.

Es klingt arrogant, aber ich bin mit der «Buy & Hold»-Strategie nie wirklich zurechtgekommen. Meine Titel haben nach wenigen Monaten hohe Gewinne verzeichnet, weshalb ich für mich die Strategie festgelegt habe: Bei +40 % Gewinn wird verkauft. Was man hat, das hat man. Ich muss dir sicherlich nicht erklären, dass die Gewinne erst sicher sind, wenn du den Titel verkaufst. Ich ziehe es vor, die Aktien mit guten Gewinnen zu verkaufen und bei günstigen Einstiegspreisen wieder zu kaufen. Diese Strategie setzt neben viel Nerven auch wieder Zeit voraus. Was uns erneut zu Frage 1 führt und zum Ende dieses Fragenkatalogs.

Die Auswertung:

Wenn du mehr als eine der 5 Fragen mit Nein beantwortet hast, solltest du von einem Investment in Einzeltitel absehen. Das klingt hart, heisst aber nicht, dass du es mit dem Investieren ganz sein lassen musst. Ich empfehle dir unbedingt in Aktien zu investieren. Aber gerade als Anfängerin gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest.

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Corinne Brecher - Finanziell stark als Frau

Corinne Brecher - Finanziell stark als Frau

Corinne Brecher hilft Frauen ihr finanzielles Potential zu erkennen, auszubauen und zu leben. Dazu gehört das Aufzeigen von Wegen und Lösungen, wie Geld an der Börse arbeitet, wie Vorsorgelücken optimiert und geschlossen werden und was es wirklich braucht, um finanziell unabhängig zu werden, zu sein und zu bleiben.